Ambulanter Pflegedienst Hella Schnepel – Rufnummer: 040-49 87 56

Unser Leitbild

Menschliches Leben ist geprägt von Wachstum, von Entwicklung, von Aufbau, von Fortschritt – aber auch von Krankheit, von Leiden, von Verfall und von Sterben. Richtungweisend für unsere Pflegeleistungen ist der Versuch, zur Erhaltung der individuellen Lebensrhythmen und -gewohnheiten beizutragen und so die Menschen, die sich uns anvertrauen, auf ihrem persönlichen Lebenswege zu unterstützen.

 

Jeder Mensch neigt dazu, Ereignissen, die ihm begegnen, und Situationen, die er – als Handelnder und als Leidender – erlebt und durchgestanden hat, einen positiven oder einen negativen Sinn zu geben. Erst recht gilt dies für neue und unbekannte Lagen, die seine gewachsene Stabilität zu gefährden scheinen und ihn verunsichern. Er sucht sie deshalb durch ein interpretierendes Bezugssystem zu ordnen und ihnen auf solche Weise ihre Bedrohlichkeit zu nehmen. Die dadurch geschaffene vertraute Lebenswelt sorgt für jene Sicherheit, in der und durch die man sich geborgen fühlt.

 

Dementsprechend bemühen sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einen Zugang zu der jeweiligen Lebenswelt der von uns betreuten Menschen zu finden, um nach Möglichkeit Dinge, Verhältnisse, Ereignisse auch aus deren Sicht sehen zu können. Nur so ist es uns möglich, die symbolischen Bedeutungen der “Sachverhalte” zu verstehen, die mit den „nackten Tatsachen“ in der Perspektive des wahrnehmenden, erlebenden, handelnden und (er)leidenden Menschen untrennbar verbunden sind: Wer z. B. Essen nie dauerhaft zu entbehren brauchte, urteilt anders über Brot als jener, der Hungersnöte durchleben musste.

 

Dabei kann unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchaus die Aufgabe zugesprochen werden, gegebenenfalls einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Vorstellungen zu schaffen, kompensatorisch zu wirken, wenn Betroffene (d.h. pflegebedürftige Menschen, deren Angehörige, Freunde, Bezugspersonen, Nachbarn usw.) – ohne es zu wollen – nicht miteinander, sondern neben-, ja sogar gegeneinander handeln.

Großes Einfühlungsvermögen ist erforderlich, damit wir Menschen bei der Annahme für sie neuer Situationen verständigungsorientiert unterstützen können. Dabei versuchen wir, jene von den neuen Lebensumständen der Pflege- und Hilfebedürftigkeit geforderten Verhaltensweisen zu fördern, welche die betroffenen Menschen weiterhin so weit wie möglich am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und teilhaben lassen – ohne dass sie ihre Individualität angegriffen, gar verletzt fühlen.

 

Jeder Mensch, auch der vereinzelte, lebt in einem gesellschaftlichen Milieu. Wir sehen es als eine wesentliche Aufgabe unserer Pflege an, den von uns betreuten Menschen zu helfen, alte Kontakte aufrechtzuerhalten und neue zu finden. Wenn es nötig ist, versuchen wir, zusammen mit unseren Klienten und Klientinnen neue Verhaltensweisen zu entwickeln, damit sie mit ihrer Um- und Mitwelt weiterhin oder wieder zurechtkommen, damit aus einer Vereinzelung keine Vereinsamung wird. Dazu gehört, dass in unserem Pflegemodell auch die Angehörigen, Freunde, Nachbarn ihren festen Platz haben.